Nomenklatur Kinderwunsch in der TCM

Akupunktur:

Akupunktur ist ein altes chinesisches Heilverfahren der TCM, das durch Setzen von Nadeln in ausgewählte Punkte der Körperoberfläche, genannt Akupunktur-Punkte, Krankheiten behandelt und das Wohlbefinden wieder herstellt.

Empfehlung

Akupunktur-Punkt:

Akupunktur-Punkte sind Nervenaustrittspunkte. An ihnen treten Nerven aus tieferen Schichten an die Oberflächen, um oberflächliche Strukturen zu versorgen. Es existieren 384 Akupunktur-Punkte, die über den gesamten Körper verteilt sind. Sie liegen auf 12 Haupt-Meridianen und 8 Außerordentlichen-Meridianen. Zusätzlich gibt es noch diverse Sonderpunkte.

Chinesische Ernährungslehre:

Die Chinesische Ernährungslehre basiert auf dem Denkmodell der TCM. Sie geht davon aus, dass jedes Nahrungsmittel eine bestimmte Wirkung im Körper entfaltet, welche therapeutisch genutzt werden kann. Sie beschäftigt sich nicht nur mit den einzelnen Nahrungsmitteln, sondern auch mit ihrer Darreichungsform, Verdaulichkeit und ihre Wirkung im Verbund untereinander.

De-Qi-Gefühl:

De-Qi-Gefühl ist das kurze Gefühl, welches entsteht, wenn die Akupunktur-Nadel in den Akupunktur-Punkt gesetzt wird. Es wird als Druck, Spannung, Schwere- oder Wärmeempfinden, dumpfes Ziehen oder Kribbeln empfunden.

Endometriose:

Unter Endometriose versteht man das Vorkommen von endometriumartigem Gewebe (Gebärmutter-Schleimhaut) außerhalb der Gebärmutter. Endometriose-Herde können an unterschiedlichen Stellen und Organen vorkommen, z.B. in der Gebärmuttermuskulatur, im Eileiter, am Eierstock, im kleinen Becken vor oder hinter der Gebärmutter oder sogar in Blase oder Dickdarm.

Heilkräuter:

Chinesische Heilkräuter der TCM sind meist pflanzlicher Herkunft. Es sind Blätter, Blüten, Früchte, Schalen, Äste, Rinden, Wurzeln, Zwiebeln oder Samen. Selten werden mineralische oder tierische Produkte verwendet. Sie werden als Tee eingenommen oder von außen aufgetragen. Heilkräuter werden in der TCM zur Behandlung von Krankheiten verwendet.

Hormonstimulation:

Mit Hormonstimulation ist die ovariale Stimulation gemeint, im Rahmen der Behandlung von Kinderwunsch. Hormone werden in Form von Spritzen oder Tabletten zugefügt, die die Reifung der Eizellen bei der Insemination, IVF oder ICSI unterstützen. Wobei die Wirkung der Hormone durch regelmäßige Blut- und Ultraschallkontrollen überprüft und dementsprechend angepasst wird.

ICSI - Intrazytoplasmatische Spermieninjektion:

ICSI ist die Abkürzung für Intrazytoplasmatische Spermieninjektion in der Behandlung von Kinderwunsch. Hormonstimulation und Eizellenentnahme sind gleich wie bei der IVF. Bei schlechter Spermienqualität geht man aber davon aus, dass die Spermien nicht in der Lage sind, selbstständig in die Eizelle eindringen zu können. Und so greift man auf das Verfahren der ICSI zurück, um diesen Schritt nachzuahmen. Bei der ICSI - Intrazytoplasmatischen Spermieninjektion wird unter mikroskopischen Bedingungen je ein einzelnes ausgewähltes Spermium in jede einzelne entnommene Eizelle injiziert. Der weitere Ablauf, wie Reifen und anschließendes Einsetzen des Embryos, entspricht dem der IVF.

Insemination:

Insemination ist eine Behandlungsform bei Kinderwunsch. Es beschreibt das Einführen von besonders aufbereiteten, so genannten gewaschenen Spermien direkt in die Gebärmutter, mit Hilfe eines dünnen Katheters, zum Zeitpunkt des Eisprungs. Homologe Insemination bezeichnet das Einführen von Spermien des Partners. Heterologe Insemination bezeichnet das Einführen von Spermien eines Spenders. Dies kommt nur zur Anwendung bei der Behandlung von Kinderwunsch, wenn der Partner keine eigenen Spermien bilden kann.

IVF - In-vitro-Fertilisation:

IVF ist die Abkürzung für In-vitro-Fertilisation bei der Behandlung von Kinderwunsch. Die IVF ist eine Methode der künstlichen Befruchtung, die außerhalb der Gebärmutter stattfindet. Durch Hormone werden die Eierstöcke stimuliert, so dass mehrere Eizellen parallel heranwachsen. Nach Auslösen des Eisprungs, werden die Eizellen kurz vor dem Eisprung entnommen. Dies erfolgt, unter Ultraschallkontrolle, durch Absaugen der Eizellen mit einer Nadel von der Scheide her in einer Kurznarkose. Die gewonnen Eizellen werden anschließend mit dem aufbereiteten Sperma des Partners auf einem Nährboden zusammengebracht. Die eigentliche Befruchtung der Eizelle findet somit spontan statt. Nach zwei bis drei Tagen werden die entstandenen Embryonen, welche sich gut entwickelt haben, in die Gebärmutter übertragen, der so genannte Embryonen-Transfer. Es werden höchstens zwei bis drei Embryonen eingesetzt. Wenn mehrere entstanden sind, können diese eingefroren werden.

Kinderwunschzentrum:

Kinderwunschzentrum ist eine Praxis oder Klinik, die sich auf die Behandlung von unerfülltem Kinderwunsch spezialisiert hat. Ärzte und Mitarbeiter sind besonders auf dem Gebiet des Kinderwunsches ausgebildet.

Kryo - Kryokonservierung:

Kryo ist die Abkürzung von Kryokonservierung. Hiermit ist das Einfrieren von Spermien oder Embryonen gemeint. Das Einfrieren von Spermien erfolgt vor Chemo- und Strahlentherapie oder geplanten Hodenoperationen, wenn davon auszugehen ist, dass danach die Spermienproduktion eingeschränkt ist.

Falls bei einer IVF oder ICSI mehr als zwei oder drei Eizellen befruchtet werden konnten, die nicht eingesetzt wurden, können diese überzähligen befruchteten Eizellen, bei guter Entwicklung eingefroren werden. Bei erfolgloser IVF oder ICSI können die befruchteten Eizellen aufgetaut werden und in einem späteren Zyklus eingesetzt werden.

Künstliche Befruchtung:

Künstliche Befruchtung bedeutet die Vereinigung von Eizelle und Spermium mit Hilfe medizinischer Verfahren im Rahmen der Behandlung von unerfülltem Kinderwunsch. Hierzu gehören unter anderem die Insemination, IVF und ICSI.

Laserakupunktur:

Laserakupunktur ist das Aktivieren von Akupunktur-Punkten durch Licht. Die Behandlung ist völlig schmerzfrei. Daher findet sie Anwendung bei Kindern und Nadel-Angstpatienten. Ihre Wirkung ist schwächer als eine Nadelakupunktur.

Meridian:

Meridiane sind Leitbahnen, welche Akupunktur-Punkte bestimmter Zusammengehörigkeit verbinden. Es existieren 12 Haupt-Meridiane, 8 Außerordentliche-Meridiane, und 12 Sonder-Meridiane (Abzweigungen der Haupt-Meridiane, welche in tieferen Schichten verlaufen). Zusammen bilden sie ein Netzwerk, in denen Energie fließt.

Moxibustion:

Moxibustion, kurz Moxa, ist eine Behandlungsform der TCM, wobei Akupunktur-Punkte mit Beifuß erwärmt werden. Dabei kann der Akupunktur-Punkt direkt erwärmt werden über ein Moxakegel, Moxakästchen oder eine Moxazigarre. Bei der Moxanadel wird auf die gesetzte Akupunktur-Nadel ein Moxakegel aufgesteckt und erhitzt, so dass die Wärme über die Nadel in den Akupunktur-Punkt geleitet wird. Es wird angewandt um Kälte zu wärmen oder zu vertreiben, die Blutzirkulation anzuregen und um Feuchtigkeit besser umzusetzen.

Ohrakupunktur:

Die Ohrakupunktur ist eine Sonderform der Akupunktur. Auf der Ohrmuschel spiegelt sich, durch reflektorische Zusammenhänge, der gesamte Körper wieder. Durch Setzen von Akupunktur-Nadeln oder Dauernadeln am Ohr kann auf den Körper und einzelne Körperregionen Einfluss genommen werden. Es existieren auch diverse Punkte die besondere emotionale Wirkungen haben.

PCO-Syndrom – polyzystisches Ovarialsyndrom

PCO-Syndrom (polyzystisches Ovarialsyndrom) bedeutet eine Störung der Eierstöcke. Die Eierstöcke haben mehr als 10 randständige Follikel, die eine bestimmte Größe überschreiten. Das Bindegewebe der Eierstöcke ist vermehrt. Hierbei tritt gehäuft ein zu langer oder unregelmäßiger Menstruationszyklus auf, bis zur Amenorrhö. Im Blut finden sich zu hohe LH Werte und eine Hyperandrogenämie, mit Erhöhung von Testosteron und Androstendion.

Stimulation der Akupunkturnadel:

Durch Stimulation von Akupunktur-Nadeln können Störfaktoren abgeleitet werden. Sie wird eingesetzt bei Hitze, Schmerzen oder Feuchtigkeitsansammlungen. Die Stimulation der Akupunktur-Nadel kann manuell oder durch ein elektrisches Stimulationsgerät erfolgen.

TCM:

Abkürzung für Traditionelle Chinesische Medizin.

Traditionelle Chinesische Medizin:

Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist eine ganzheitliche Heilmethode die sich in China, schon weit vor Christus entwickelt hat. Im Laufe der Zeit ist sie immer weiter präzisiert worden, wobei sich aber auch unterschiedliche Schulen und Denkmodelle parallel entwickelt haben. Zu Ihren wichtigsten Behandlungsmethoden gehören Heilkräuter, Akupunktur, Ernährungslehre, Qi Gong (Bewegungstherapie) und die Tuina Massage.

Unfruchtbarkeit

Unfruchtbarkeit besteht, wenn trotz bestehendem Kinderwunsch, nach einem Jahr ungeschütztem Geschlechtsverkehr keine Schwangerschaft eingetreten ist. Beim Mann bezeichnet man dies als Sterilität, bei der Frau als Infertilität.