Die Autoimmungastritis hat nur einen Anteil von 5% der chronischen Gastritiden. Hier bildet Ihr eigenes Immunsystem Antikörper gegen Zellen Ihrer Magenschleimhaut (Belegzellen). Diese Zellen produzieren Ihre Magensäure. Sterben viele Belegzellen durch die Antikörper ab, wird weniger Magensäure gebildet, bis zum völligen Versiegen. Manchmal bilden Sie auch nur Antikörper gegen Stoffe (Intrinsic-Faktor), die in den Belegzellen hergestellt werden. Der Intrinsic-Faktor ist für die Aufnahme von Vitamin B12 im Dünndarm verantwortlich. Ist zu wenig oder gar kein Intrinsic-Faktor vorhanden, kommt es zum Vit-B12 Mangel und damit zur Blutarmut.
Die Lokalisation der Autoimmungastritis ist im Hauptmagen, dem Korpus. Bei beiden Formen verspüren Sie meistens wenig oder gar keine Beschwerden. Die Diagnose kann nur in einer Magenbiopsie im Rahmen einer Magenspiegelung gestellt werden.
Eine Behandlung der Autoimmungastritis gibt es nicht. Die Verdauung der Nahrung funktioniert auch ohne Magensäure. Bei gleichzeitiger Helicobacter pylori Besiedlung, bringt eine Behandlung durch eine Eradikation häufig eine Ausheilung. Beim Vitamin B12 Mangel, wegen fehlendem Intrinsic-Faktor, wird Vitamin B12 über Injektion in den Muskel ergänzt. Wichtig ist die regelmäßige Kontrolle der Magenschleimhaut, durch Magenspiegelung, da ein erhöhtes Magenkrebs Risiko besteht.
Die bakterielle Gastritis hat mit 80% den größten Anteil der chronischen Gastritiden. Sie wird verursacht durch das Bakterium Helicobacter pylori. Es überlebt in der Magensäure und hat die Fähigkeit, den Schleim der Magenschleimhaut zu durchdringen, um sich an der innersten Schicht des Magens, dem Epithel, festzusetzen. Dies gelingt den Bakterien überwiegend im Bereich vor dem Magenausgang. So ist die Hauptlokalisation im Magen-Antrum, sie kann sich aber nach oben bis zum Hauptmagen ausdehnen. Außerdem bilden die Bakterien Stoffe, die die Epithelzellen schädigen. Die Entzündungsreaktion korreliert mit der Anzahl der Bakterienbesiedlung.
Eine Sonderform der bakteriellen Gastritis durch Helicobacter pylori ist die Riesenfaltengastritis. Die Falten in der Magenschleimhaut kommen durch die starke Entzündungsreaktion zustande.
Durch die Entzündungsreaktion der Schleimhaut kann es zu Oberbauchschmerzen kommen. Die Diagnose wird durch Gewebeproben im Rahmen einer Magenspiegelung gestellt.
Eine Behandlung der Helicobacter pylori erfolgt beim Vorliegen von Beschwerden, bei Magenschleimhaut-Veränderungen oder vorsorglich, wenn schon ein Familienmitglied ersten Grades an Magenkrebs erkrankt ist. Die Behandlung entspricht der des Magengeschwürs oder Zwölffingerdarmgeschwürs: Trippel-Therapie (Eradikation): 7 Tage zwei Antibiotika und ein Säureblocker, anschließend 6 Wochen Säureblocker. Der Erfolg der Behandlung wird nach 4-6 Wochen überprüft durch einen 13C-Harnstoff-Atemtest oder H.pylori-Stuhltest.
Auch bei der bakteriellen Gastritis besteht ein erhöhtes Krebsrisiko. Sie bedarf einer regelmäßigen Kontrolle.
Die chemische Gastritis hat einen Anteil von ca. 15% der Gastritiden. Sie ist bedingt durch aggressive Substanzen, die Ihre Magenschleimhaut chemisch-toxisch schädigen. Zum einen kann dies durch zurückfliesende Gallenflüssigkeit aus dem Dünndarm in den Magen entstehen. Daher auch ihre Lokalisation vor dem Magenausgang, im Antrum. Gallenflüssigkeit reizt die Magenschleimhaut und führt so zur Entzündung. Zum anderen können auch entzündungshemmende Schmerzmittel oder Alkohol eine chronische Gastritis vom Typ C auslösen. Sie kann sich sowohl vor dem Magenausgang, aber auch im Hauptmagen abspielen.
Die Behandlung besteht im Verzicht auf Schmerzmittel oder Alkohol. Ansonsten wird sie bei Beschwerden mit einem Protonenpumpenhemmer behandelt.
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