Die Ursachen beim Reizmagen, also wieso es zu Bewegungsstörungen des Magens, Senkung der Schmerzschwelle, erhöhter Magensäureproduktion kommt, sind denen des Reizdarms sehr ähnlich. Auch bedarf es meist mehrerer Ursachen im Zusammenspiel, um einen Reizmagen auszulösen. Ernährung, emotionale Schieflage und Stress sind hierbei führend.
Für ein besseres Verständnis, was diese unterschiedlichen Krankheitsauslöser in Ihrem Magen-Darm bewirken und wie sie sich gegenseitig beeinflussen, ist die Betrachtung von Aufbau, Aufgaben und Vorlieben des Magen-Darm-Traktes sehr hilfreich. Dies wird sehr anschaulich und phantasiereich unter dem Punkt Magen-Darm-Trakt dargestellt.
Minderwertige und schlecht zu verdauende Nahrungsmittel sind häufige Ursachen für den Reizmagen. Sie bringen Ihren Magen, egal wie gut er aufgestellt ist, auf Dauer aus dem Takt. Vergleichen Sie Ihren Magen mit einer Küchenmaschine. Sie kann noch so qualitativ hochwertig sein, werfen Sie in die Küchenmaschine Mehl, versetzt mit Steinchen, wird sie die Steinchen nicht zerkleinern können. Ihr Magen auch nicht. Auch wenn sich Ihr Magen alle Mühe gibt, wird er die Steinchen nur unzureichend oder gar nicht zerkleinert bekommen. Er mischt natürlich länger und versucht, mehr Kraft einzusetzen. Hierdurch läuft der Vorgang der Durchmischung nicht mehr harmonisch und rund. Die halb zerkleinerten Steine schleudern unkoordiniert gegen die Magenwand. Er versucht, mehr Verdauungsenzyme unterzumischen. Dem ist aber die Magenschutzschicht nur schwerlich gewachsen. Das spüren Sie natürlich. Es führt zu Magenschmerzen. Ihr Magen möchte sich lieber befreien von der Last, als sie weiterzuverarbeiten. Es kommt zu Übelkeit und Erbrechen.
Fertigkost, Fast Food, Rohkost, hoher Konsum von Milchprodukte, fettige, scharfe oder süße Speisen, sowie zu viel Kaffee, Alkohol und Nikotin spielen bei minderwertiger und schlecht verdaulicher Nahrung eine große Rolle.
Aber nicht nur was Sie essen, ist wichtig, auch wie Sie es tun. Zu spätes Essen am Abend ärgert Ihren Magen enorm. Ihre Küchenmaschine steht nachts still, da schlafen Sie, Ihr Magen auch. Das Essen von zu großen Mengen, also Völlerei, bringt Ihren Magen zum Überlaufen, wo soll das ganze Essen denn hin? Es kann ja nur nach oben wieder raus, in Form von Übelkeit, Erbrechen, Aufstoßen oder Sodbrennen. Ihr Magen mischt sehr regelmäßig und langsam. Wenn Sie nun unkontrolliert einen ganzen Sack Mehl mit Steinen auf einmal reinschütten, kann er nur ins Stocken kommen. Schütten Sie gar nichts nach, läuft er ins Leere. So führt schnelles, hastiges Essen unter Zeitmangel oder Auslassen von Mahlzeiten zu Problemen.
Stress und emotionale Schieflage sind fast immer Ursachen, die beim Reizmagen mit beteiligt sind. Das Sprichwort: „Mir ist etwas auf den Magen geschlagen“ beschreibt sehr schön, was Stress oder emotionale Probleme mit Ihrem Magen machen. Wenn Ihnen nur mal gelegentlich etwas auf den Magen schlägt, ist das nicht schlimm. Der Körper hat immer die Tendenz, sich wieder selber ins Gleichgewicht zu bringen. Passiert dies aber immer wieder und immer öfters, übersteigt das Ihre Regenerationskräfte. Ihr Magen wird nachhaltig geschädigt.
Emotionen wie Frust, Ärger, Wut, Sorgen, Angst gehören zu unserem Leben. Sie überkommen uns und dürfen auch kurzfristig unser Wohlbefinden stören. Ein völlig normaler Vorgang. Entscheidend ist aber, dass Sie in der Lage sind, Ihre Emotionen wieder gehen zu lassen. Wenn Sie dies nicht können, konservieren Sie negative Emotionen in sich. Sie führen zu Unordnung, stören die Harmonie und führen zur Verkrampfung. So wie Ihre Nackenmuskulatur einen höheren Muskeltonus bekommen kann, so auch Ihre Magenmuskulatur. Ihre Bewegungsabläufe werden gestört: zu schnell, zu langsam, unkoordiniert. Die Basis eines Reizmagens.
Mit den Emotionen sollten Sie es halten, wie ein Baum mit dem Wind: Wind fegt durch die Zweige, lässt die Blätter rascheln, die Äste wackeln, sogar der Stamm kann sich biegen. Der Wind fegt hindurch. Er verbleibt nicht dort. Er sorgt lediglich für ein kurzes Durchschütteln und danach kehrt wieder Ruhe und Gleichmass ein. Sind Sie dazu nicht in der Lage oder gleicht der Sturm einem emotionalen Orkan, reichen Ihre Selbsterhaltungskräfte nicht aus und Ihr Magen ist dem schutzlos ausgeliefert. Magen und Darm können in einen desaströsen Zustand gelangen, aus dem Sie vielleicht nicht mehr alleine herauskommen.
Chronische Überarbeitung raubt Energie, auch die Ihres Magens. Er kann seiner Funktion nicht mehr im vollen Umfang nachkommen. Er ist geschwächt und damit anfällig für Störungen, was wiederum die Basis eines Reizmagens sein kann.
Eine konstitutionelle Schwäche des Magens bedeutet eine von Ihren Eltern vererbte Schwachstelle. Meist haben Sie schon als Kind Magen-Darmprobleme. Eine Schwachstelle ist anfällig für Störungen. Wo sonst Stress oder schlechte Ernährung keinen Schaden anrichten, können sie hier dies schon. Es kann die Grundlage Ihres Reizmagens bilden. Wo schon ein Ziegel im Dach fehlt, hat der Wind eine gute Angriffsstelle und hebt gleich das ganze Dach ab.
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