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Ursachen von Übelkeit und Erbrechen:

  1. Ursachen: Übelkeit und Erbrechen als Begleiterscheinung von Erkrankungen
    • Magen-Darm-Erkrankungen
      • Erkrankungen des Magens (Gastritis, Magengeschwür, Zwölffingerdarmgeschwür, Magen Tumor)
      • Erkrankungen der Leber und Gallenwege
      • Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
      • Erkrankungen des Darms
    • Stoffwechselerkrankungen, Hormonstörungen
    • Neurologische Erkrankungen (Migräne, Hirnhautentzündung, Blutung, Hirntumor, ect.)
    • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, Herzinfarkt, ect.)
    • Augen Erkrankungen (Augeninnendruckerhöhung)
    • Schwindel
    • Medikamenten-Nebenwirkung
    • Chemotherapie-Nebenwirkung
  2. Ursachen: Funktionelle Übelkeit und Erbrechen
    • Ernährung
    • Stress, emotionale Belastung
    • Überanstrengung, Überarbeitung
    • Konstitutionelle Schwäche des Magens
  3. Ursachen: Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft

Ursachen: Übelkeit und Erbrechen als Begleiterscheinung von Erkrankungen

Für die Behandlung durch TCM mit Akupunktur, Heilkräutern und Ernährung sind funktionelle Übelkeit und Erbrechen, sowie die Schwangerschaftsproblematik von Bedeutung. Schwerwiegende Erkrankungen der Gruppe eins bedürfen zunächst der schulmedizinischen Abklärung und Behandlung. Erst im zweiten Zuge, bei nicht befriedigendem Ergebnis, ist die Begleitung durch TCM eine sinnvolle Ergänzung, z.B. bei Gastritis, Magengeschwür, Zwölffingerdarmgeschwür, chronischer Bauchspeicheldüsenentzündung, Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn. Durch die Begleitung einer Chemotherapie mit TCM, können deren Nebenwirkungen deutlich reduziert werden.

Ursachen: Funktionelle Übelkeit und Erbrechen

Für ein besseres Verständnis, was diese unterschiedlichen Krankheitsauslöser in Ihrem Magen-Darm bewirken und wie sie sich gegenseitig beeinflussen, ist die Betrachtung von Aufbau, Aufgaben und Vorlieben des Magen-Darms sehr hilfreich. Dies wird sehr anschaulich und phantasiereich unter dem Punkt Magen-Darm-Trakt dargestellt.

Ernährung:

Größe der Malzeiten

Bei Übelkeit und Erbrechen ist eine Ursache regelmäßig zu üppige Mahlzeiten Wenn Sie Ihren Magen in kürzester Zeit voll stopfen, kann er die Mengen nicht so schnell verarbeiten. Zunächst dehnt sich Ihr Magen. Sie spüren dies als Übelkeit, Völlegefühl oder Schmerz. Es ist wie bei einer Küchenmaschine. Schütten Sie beim Teiganrühren einen ganzen Sack Mehl auf einmal in die Maschine, fängt das Mehl an zu klumpen, der Rührer kommt der zähflüssigen Masse nicht mehr hinterher. Und wenn die Küchenmaschine voll ist, quillt sie einfach über. Wobei Ihr Magen aber nicht nur einfach überläuft. Er lässt es erst gar nicht so weit kommen und befreit sich aktiv vorher von der Überfüllung. Da der natürliche Weg vom Magen in Richtung Dünndarm völlig überfordert ist, verschafft er sich Erleichterung nach oben. Im Zusammenspiel mit allen Muskeln des Bauchs, Magens und Zwerchfells entledigt er sich des Störfaktors, indem er die Nahrung herausschleudert. Es ist eher eine Übelkeit und Erbrechen, die dem Fülle Muster entspricht.

Überfüllen Sie Ihren Magen immer wieder, wird er auf Dauer geschädigt. Es bleibt dann nicht bei einem einmaligen Ereignis, sondern es kommt zu immer wiederkehrender Übelkeit mit Erbrechen.

Essen Sie regelmäßig zu wenig, stören Sie ebenfalls Ihren Magen nachhaltig und kann Ursache für Übelkeit und Erbrechen sein. Sie haben es sicherlich selber schon kennen gelernt, wenn Ihnen regelrecht übel vor Hunger war. Dies war allerdings nur ein einmaliges Gefühl, was Sie durch Essen schnell beheben konnten. Passiert Ihrem Magen dies aber häufig, aus Angst um Ihr Gewicht, weil Sie morgens keinen Hunger oder mittags keine Zeit haben, kann es zu regelmäßiger Übelkeit und Erbrechen führen. Wiederholte intensive Abmagerungskuren bis zur Magersucht fallen ebenfalls hierunter. Im Gegensatz zum überfüllten Magen, sind die Beschwerden eher leichterer und dezenterer Art, sie entsprechen dem Leere Muster.

Esskultur

Auch die Art und Weise, wie Sie Nahrung zu sich nehmen, kann Ursache für Übelkeit und Erbrechen sein. Ihr Magen braucht zur Verdauung Zeit, Ruhe und Ihre volle Aufmerksamkeit. Es ist wie in einem Gespräch. Ihr Gegenüber schätzt es überhaupt nicht, während dessen er Ihnen ein Anliegen vorträgt, wenn Sie unkonzentriert zuhören, zwischen durch auf ihren PC oder Ihre Uhr schauend und dadurch Zeitmangel und Desinteresse signalisieren. Abgesehen davon, dass es unhöflich ist, bringen Sie ihn aus dem Takt und lösen Unmut und Widerstand in ihm aus. Dementsprechend stört die Magenfunktion mangelnde Aufmerksamkeit und Zeitdruck beim Essen ebenfalls. Ihr Magen mag es überhaupt nicht, wenn Sie während des Essens arbeiten, Auto oder Bahn fahren, fernsehen oder lesen. Regelmäßiges Streiten oder Wälzen von Problemen nimmt er Ihnen noch übler. Genau so wenig schätzt er hastiges und zu schnelles Essen oder Essen spät am Abend. Übelkeit und Erbrechen sind dann meistens vom Fülle Typ, weil Sie Ihren Magen und seine Funktion überfordern.

Auswahl der Nahrungsmittel

Immer wenn es um Magen-Darmprobleme geht, geht es auch um die Nahrungsmittel, die Sie Ihrem Magen-Darm anbieten. Er kommt mit den Nahrungsmitteln unmittelbar in Berührung, zerkleinert, verwertet sie und scheidet die Abfallstoffe aus. Die gleichen Nahrungsmittel, die Ursache für Sodbrennen sind, können auch Übelkeit und Erbrechen auslösen: zu fettige Speisen, zu scharf gewürzte Speisen, Süßigkeiten, Fast Food, Fertigprodukte, Genussmittel (Kaffee, Alkohol, Tabak). Zum Teil reizen sie den Magen oder sie sind schlecht zu verdauen.

Viele Nahrungsmittel sind heute chemisch verändert. Das Beimischen von Farb-, Aroma-, Konservierungsstoffen, Emulgatoren oder Spuren von Antibiotika und Hormonen kann ebenfalls Ursache von Übelkeit und Erbrechen sein.

Stress, emotionale Belastung

Stress und emotionale Belastung sind neben den Ernährungsgewohnheiten die häufigste Ursache für Übelkeit und Erbrechen. Sie alle kennen den Ausspruch: „Es ist mir auf den Magen geschlagen“. Stress und negative Emotionen setzen den Körper in Alarmbereitschaft. Ihr Körper unterscheidet nicht, ob Sie Stress haben, weil ein Tiger Sie fressen will, ob Sie sich durch einen Arbeitskollegen gestresst fühlen oder sich selber degradieren durch mangelndes Selbstwertgefühl. Er reagiert immer gleich. Alle zur Verfügung stehende Energie wird Ihrem ganzen Organismus abgezogen und der Muskulatur bereitgestellt. Dies erfolgt über den Mechanismus, dass die Durchblutung in allen Organen gedrosselt und der gesamte Blutfluss in die Skelettmuskulatur umgelenkt wird. Sie muss voll aktionsfähig sein, damit Sie kämpfen oder wegrennen können. Auch wenn wir dies in der Moderne nicht mehr brauchen, sind die Vorgänge, die in Ihnen ablaufen, gleich geblieben.

Wenn die Blutzufuhr des Magens gedrosselt wird, entsteht eine relative Unterversorgung der Magenwand. Passiert dies hin und wieder, für kurze Zeit, ist dies kein Problem. Stehen Sie aber unter Dauer-Stress fühlt die Magenwand sich durch eine ständige Unterversorgung zunächst nur geringfügig geärgert. Sie verspüren dies als Unwohlsein, leichten Druck oder Übelkeit. Bei stärkerer und längerer dauernden Mangelversorgung gehen Zellen der Magenwand unter, es entstehen Entzündungsherde. Die Beschwerden nehmen zu: starke Übelkeit, Erbrechen, brennender oder bohrender Oberbauchschmerz. Es entsteht eine Magenschleimhautentzündung bis hin zum Magengeschwür oder Zwölffingerdarmgeschwür. Und wenn der Ärger lange genug anhält, kann dies der Boden für einen Magentumor sein.

Die TCM sieht die Vorgänge, die in Ihnen bei Stress und Ärger passieren, aus einer anderen Sicht. Sie ergänzen das obige Bild wunderbar. Für die TCM sind Harmonie und der freie Fluss der Energie wichtig. Nicht verarbeitete Emotionen oder Stress stören diesen freien Fluss. Jedes Organ hat eine bestimmte Aufgabe und auch eine Flussrichtung seiner Energie. Die Flussrichtung des Magen-Darms ist von oben nach unten, entsprechend der Richtung, die die Nahrung in ihm nimmt. Stress stört den freien Fluss. Es kommt zu Stockungen, Verknotung oder Stillstand. Passiert dies in Höhe des Magens, verspüren Sie dies als Drücken oder Ziehen in der Magengegend. Je stärker die Stockung, je stärker der Schmerzcharakter, je intensiver das Gefühl, dass dort nichts mehr weiter geht. Kann die Energie nicht mehr in ihre natürliche Abwärtsrichtung fließen, sucht sie sich einen anderen Weg. Zur Seite: Schmerzen oder Druck im rechten oder linken Oberbauch, unter den Rippenbögen, in den Flanken, oder es entstehen Gallensteine. Nach oben, aufwärts: Übelkeit, Erbrechen, Aufstoßen oder Sodbrennen.

Meistens sind es Emotionen, wie Ärger, Frust, Groll, Zorn oder Schuldgefühle. Sie können auf andere Menschen gerichtet sein, aber auch auf sich selber. Viele Menschen sind nicht mit sich im Einklang. Sie meinen, sie seien nicht gut genug, nicht intelligent genug, nicht schön genug, nicht strebsam genug. Sie machen sich für alles verantwortlich, was in der Vergangenheit oder Gegenwart passiert. Sie sind zerfressen von selbstzerstörerischen Schuldgefühlen und mangelndem Selbstwertgefühl. Hinzu kommt dann noch ein unentwegtes Grübeln und Auseinanderpflücken ihres Verhaltens oder das der Anderen. Das hält kein Magen-Darm auf Dauer aus. So wie sich Ihre Gedanken verknoten, so verknotet sich auch Ihr Magen. Übelkeit und Erbrechen sind bei diesen Vorgängen noch die mildesten Reaktionen Ihres Magens. Sie zeigen Ihnen aber ganz deutlich, dass Sie etwas ändern sollten.

Überanstrengung, Überarbeitung

Körperliche und geistige Überarbeitung raubt Ihnen Energie. Das trifft auch für schwere durchgemachte Erkrankungen zu. Energiemangel betrifft Ihren gesamten Organismus und damit auch Ihren Magen. Der Magen wird geschwächt und kann damit seinen Aufgaben nicht gerecht werden. Daher sind Übelkeit und Erbrechen meistens vom Leere Typ.

Konstitutionelle Schwäche des Magens

Eine angeborene konstitutionelle Schwäche des Magens kann Ursache für Übelkeit und Erbrechen sein. Magen-Darmprobleme treten dann meist schon in der Kindheit auf. Neben Übelkeit und Erbrechen bestehen oft Appetitmangel, häufige Durchfälle, Müdigkeit, immer wiederkehrende Bauchschmerzen. Meist ist der Charakter vom Leere Typ. Kommt aber zu einem generell schwachen Magen eine schlechte Ernährung oder Stress hinzu, kann sich das Bild zum Fülle Typ wandeln.